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Die grüne Insel ruft

Der Abschied von England und vor allem von Andrew und Yolande fiel uns sehr schwer. Wir hatten eine unvergessliche Zeit in England, aber nun wollen wir weiterziehen. Unser nächstes Ziel heißt Irland. Wir konnten uns bei der Buchung der Fährüberfahrt noch nicht so recht vorstellen, was da auf uns zukommt. Als die irische Küste in Sicht kam, und auch auf der Busfahrt am nächsten Tag, wurde aber schnell klar, dass die "grüne Insel" ihren Namen absolut verdient hat. Es gibt hier sehr viel Weideland mit Kühen und Schafen und Siedlungen kommen eher selten in Sicht. Aber bevor wir den Bus einmal quer über die Insel nahmen, haben wir noch eine Nacht in der Hauptstadt Dublin verbracht. Einen Besuch im Pub haben wir uns da natürlich auch nicht entgehen lassen. Die große Auswahl machte es uns schwer, aber einige der Pubs waren wirklich brechend voll und somit haben wir uns für einen etwas weniger touristischen, aber genauso traditionellen Pub entschieden. Hier gab es - wie jeden Abend in gefühlt jedem Pub in Dublin - tolle irische Livemusik und natürlich gutes Bier. Das haben wir sehr genossen und die traditionelle Musik ist hier wirklich einzigartig.

Am nächsten Tag ging es also auf zu unserem neuen Ziel. Die Crann Og Eco Farm ist ein Selbstversorgerhof, der sich durch Ökotourismus finanziert. Die in Deutschland geborene Marion hat sich hier mit ihrem irischen Mann Flor etwas Einzigartiges aufgebaut. Die Beiden leben seit über 20 Jahren in ihrem größtenteils selbst gebauten bzw. eingerichteten Holzhaus mit Yogastudio, in dem Marion zweimal wöchentlich unterrichtet. Auf dem Gelände stehen zusätzlich noch 3 Wohnwagen für Freiwillige wie uns und 2 Holzhütten für Gäste. Fast jedes Wochenende kommen entweder Urlaubsgäste oder es findet eine Veranstaltung statt. Es gibt Workshops für lebende Weidenzäune, Yoga-Retreats, Naturerlebnis-Wochenenden für Kinder oder Wildkräuterwanderungen. Ganz finanziell unabhängig sind sie nicht, sie beziehen noch etwas Geld vom Staat, vor allem deshalb, weil sie ihre freiwilligen Helfer mit durchfüttern müssen. Uns gefällt es hier gut, weil wir lernen können, wie man von alternativen Dienstleistungen leben kann und weil Marion und Flor langjährige Erfahrungen mit uns teilen können. Flor ist ein Selbermacher wie aus dem Bilderbuch. Hier gibt es unzählige selbstgebaute Möbel, Upcycling-Ideen und Kreativität. Und deshalb kommen die meisten Gäste auch hierher. Zusätzlich ist es hier sehr ruhig, an die Farm grenzt ein unberührter Naturwald und es gibt einige Tiere. 4 Hühner, 2 freilaufende Enten, 3 Katzen, 2 Hunde, 3 Pferde und 3 Schafe (Fluffy, Goggles und Victoria). Letztere hat am Sonntag klammheimlich ein Lamm zur Welt gebracht. Es ist sehr schön, die Beiden zu beobachten.

Wir haben in den ersten Tagen etwas leichte Gartenarbeit gemacht und die tolle Gemüseauswahl zum Kochen genossen. Am Wochenende gab es eine spontane Mitfahrgelegenheit nach Galway, da eine Nachbarin dort einen Marktstand hat. Das haben wir natürlich genutzt, um die kleine Stadt mit der großen Musik- und Künstlerszene zu besuchen. Die berühmten bunten Hausfassaden geben Galway ein ganz eigenes Flair und es gibt viele kleine Läden. Natürlich ist auch die Promenade sehenswert. Wir sind über Kunsthandwerkermärkte geschlendert und haben internationales Essen genossen, das es hier an jeder Ecke gibt.

In den nächsten Wochen werden wir Veranstaltungen vor- und nachbereiten, Yoga machen, im Garten helfen und auch endlich mal wieder gemeinsam musizieren können (hier gibt es glücklicherweise eine Gitarre). Aber für uns beide steht auch etwas Zukunftsplanung an. Wir sind uns sicher, dass es eine aufregende Zeit wird.

 

Lasst doch mal den Musikplayer laufen und hört euch unseren Live-Mitschnitt aus dem Pub in Dublin an! Da kommt doch Urlaubsfeeling auf...